KALK
Ein sich langsam scharfstellendes Bild
sichtbar wird ein Mensch
wir nennen ihn
Vater
welcher sich durch die Einzelnen
Erinnerungen
Geschichten
Gegenstände
auflädt
intensiviert
konstruiert
Am Ende bleibt
der Verdacht eines Menschen
Ein Leben das nicht war, was es zu scheinen vorgab
eine Lüge
Eine unüberwindbare Unschärfe
und
die Gewissheit, dass es nie Gewissheit gibt
Drei voneinander distanzierte Geschwister kommen zusammen, um zur Beisetzung ihres Vaters einzuladen. Während der Körper ihres Vaters unter die Erde geht, steigen die drei jungen Menschen hinab ins Reich ihrer Erinnerungen. Für sie beginnt ein Ringen darum, ob sie ihrer eigenen Wahrnehmung trauen können und wie man mit den Toten abrechnet. Den Geschwistern stellt sich die Frage, ob sie trotz alter Kränkungen, unterschiedlicher Lebensentwürfe und verschiedener Bilder ihres Vaters wieder zueinander finden können.
Das Stück wurde kollektiv erarbeitet von einem Autorinnen-Team und einem Regie-Duo. In mystischer Verwebung von Sprache und Live-Sound bringen drei Performer*innen verdrängte Erinnerungen zu Tage.
Mit: Moayad Alsahli, Nayana Heuer, Hannah Kohlmeyer
Regie: Lorenz Leander Haas & Pau Hoff
Text: Amina Hassan, Leah Luna Winzely, Lili Roesing
Live-Sound: Moritz Reichardt
Regie- und Dramaturgiestudierende der HfS Ernst Busch erarbeiteten mit Schauspielstudierenden der UdK Berlin Stücke von Studierenden Szenischen Schreiben der UdK Berlin
Premiere: 20. Januar 2024
Photo Credits @Lea Greub